„Einmal Normalität bitte!“ – Ein Reisebericht zur Finnland-Freizeit des Ev. Kreisjugendienstes Ammerland:
Es ist der 24. Juli 2021: Der erste komplette Freizeittag in Vanamola liegt hinter uns. Nach einem Spielabend, der bereits einen unfassbaren Zusammenhalt in der Gruppe zeigt, sitzen gegen 22 Uhr alle gemeinsam im Kreis. Zum Tagesabschluss gibt es – wie jeden Tag – eine Andacht. Und direkt beim ersten Lied merken alle: Diese Sommerfreizeit ist anders als in den letzten Jahren. So viel Power, so viel Leidenschaft, so viel Begeisterung – das habe ich noch nie zu Beginn einer Freizeit erlebt. Alle Ãœberlegungen, ob die Jugendlichen sich wieder auf gemeinsames Singen, enge Kontakte und echtes Miteinander einlassen können, waren spätestens in dem Moment vergangen. Die Sehnsucht nach Normalität, gelingenden Beziehungen und guten Erfahrungen war viel zu groß. Direkt war das Gefühl von Gemeinschaft da, was Sommerfreizeiten für das Leitungsteam aber erst recht für die Jugendlichen zum absoluten Highlight macht.
„Markus, das bekommen wir schon hin!“
Kleiner Rückblick: Im Frühjahr 2021 kontaktiere ich Suse vom Reiseservice Henser. Ich glaube nicht mehr daran, dass unsere Freizeit in Finnland stattfinden kann. Zu hoch erscheinen mir die behördlichen Hürden. Gemeinsam suchen wir nach Alternativen. Kommt ein anderes Haus in Dänemark, Schweden oder Norwegen in Frage? Wie schätzt die Hausleitung in Finnland die Lage ein? Oder müssen wir doch stornieren, was eigentlich nicht in Frage kommt? Wir beschließen doch noch etwas abzuwarten. Und schon Anfang Juni steht für uns fest: Wir werden diese Freizeit – wenn nicht irgendetwas komplett aussergewöhnliches dazwischen kommt – stattfinden lassen. Die vielen Infos, die unfassbar gute Begleitung und die direkten Infos aus Finnland haben diese Entscheidung für die Freizeit überhaupt erst ermöglicht.
„Dass wir hier auf der Fähre stehen – damit habe ich ehrlich nicht gerechnet!“
Mit diesen Worten sprach eine Teamerin das aus, was sich viele gedacht haben. Die Steine, die von unseren Herzen gefallen sind, als die Freizeit dann endlich starten konnte, glichen doch eher einem Steinbruch. Alle Einreisedokumente lagen parat. Mit dem örtlichen Testzentrum war eine extra Öffnung um 23 Uhr vereinbart. Alle Tests waren negativ. Und obwohl unser Begleitbulli wegen zu großer Höhe nicht mitfahren konnte, war alles Material verstaut. Nun ging es wirklich los. Und die Anreise nach Finnland ist bereits ein unvergessliches Erlebnis: Allein die Fährfahrt von Stockholm nach Finnland, die in frühabendlicher Sonne einen traumhaften Blick auf die Schären ermöglicht, lässt von einem ganz besonderen Sommer träumen.
„Diese Freizeit wird nachhaltig in Erinnerung bleiben. Da bin ich sicher.“
Nach zwei Wochen voller Lachen, Action, Wanderungen, Zeit im See, Geländespielen, Bibelarbeiten und unbeschreiblichen Begegnungen schließe ich mich gerne dem Fazit einer Mutter an: „Diese Freizeit wird nachhaltig in Erinnerung bleiben. Da bin ich sicher. Gerade in dieser Zeit war es ein besonderes Geschenk.“ Und ich bin mir sicher: Viele Jugendliche haben ganz neu oder endlich wieder erleben dürfen, was das Besondere an kirchlicher Jugendarbeit ist. Und auch ich habe wieder massig neue Energie, Ideen und Lust für die kommende Zeit mit den Jugendlichen getankt. Ein riesiges Dankeschön dafür!