Roadtrip Schweden: Zwischen Elchen, Seen und roten Häuschen
Wer denkt bei Schweden nicht sofort an endlose Weiten, Elche, Seen und schwedenrote Häuschen in der Landschaft? Seit mehr als 10 Jahren arbeite ich nun bei Reiseservice Henser. Täglich bekomme ich Gespräche zwischen GruppenleiterInnen und meinen KollegInnen mit, die sich über genau diese Faszination austauschen.
Meine letzte Schwedenfreizeit als Teilnehmerin ist mehr als 15 Jahre her und nach all den positiven Schweden-Berichten im Büro hatte ich das Gefühl, ich müsse das Land noch einmal neu entdecken. Gesagt, getan. Im Sommer 2021 ging es mit dem Auto nach Schweden. Ein Roadtrip von der Küste im Süden über Hochebenen rund um Östersund bis hin zur schroffen Küste im Osten des Landes.
Fischerorte in Schwedens Provinz Bohuslän
Start unserer Reise war Schwedens Westküste, genauer gesagt die Provinz Bohuslän, in der es einen ausgedehnten Schärengarten mit über 8.000 Inseln und Schären gibt. Wir fuhren nach Klädesholmen und Grundsund, ließen uns den Wind um die Nase wehen und bestaunten die für uns so gemütlich erscheinende Architektur der Küstenhäuser. Eins nach dem anderen reihte sich entlang der kleinen Fischerorte auf. Kleine Gassen gesäumt von Stockrosen führten uns durch die Städtchen und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Ein perfekter erster Stopp in Schweden!
Wer mit seiner Gruppe einen Tagesausflug an Schwedens Westküste machen möchte, sollte sich unbedingt unseren Blogbeitrag zu den Fischerdörfchen Lysekil und Fiskebäckskil anschauen.
Schwedens Hochfjelle
Weiter ging es für uns zum Fulufjället Nationalpark und ins Idrefjäll. Wer glaubt, dass Schweden nur aus Seen und Wäldern besteht, irrt sich gewaltig! Dort oben im Hochfjell wurde uns die Weite Schwedens erst so richtig bewusst. Zwischen Farnen, moosbewachsenen Steinen und Wanderwegen entdeckten wir Blaubeerbüsche, Wasserfälle und grasende Rentiere.
Schwedens Elche gibt es wirklich!
Mein Freund Marius, von Beruf Fotograf, hatte für diesen Schweden-Urlaub ein Ziel: Einen Elch in freier Wildbahn vor die Linse zu bekommen. Sobald uns ein Schild vor Elchen warnte, starrten wir also in den Wald und hofften auf das beinahe Unmögliche. Die Enttäuschung wuchs von Tag zu Tag, doch plötzlich hatten wir Glück! Wir fuhren in einen kleinen Waldweg und zwischen den Bäumen nahmen wir eine Bewegung wahr. Also hieß es: Kamera auspacken, leise sein und in den Wald schleichen. Seit diesem Tag weiß ich: Elche gibt es wirklich! Sie sind riesig und nicht nur eine Erfindung der Kinderbuch-Industrie oder der Tourismusbranche.
Höga Kusten
Highlight unserer Reise war dann die Höga Kusten (dt. Hohe Küste), Schwedens Ostküste, die im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Die Höga Kusten steht für endlose Wälder, zerfurchte Flusstäler und vor allem eine dramatische Küste. Früh morgens machten wir uns auf den Weg, um im Nationalpark Skuleskogen die schwedischen Gipfel zu erklimmen. Trotz sommerlicher Temperaturen begegneten uns nur wenige Menschen, sodass wir den Ausblick auf die Schären, die Durchwanderung einer Schlucht sowie die Einsamkeit der Wälder für uns allein genießen konnten.
Sommerrodelbahn und Dalarnapferde in Rättvik
Niemand, der in unserem Büro arbeitet, kommt an der Geschichte vorbei, wie unser Kollege Jonas nachts versuchte, mit einem Handtuch, die Sommerrodelbahn in Rättvik zu bezwingen. Es war also ein Muss auf unserer Rundreise, den Ort des Geschehens zu besuchen! Nicht mit einem Handtuch (kleiner Spoiler: Das funktioniert nicht!), sondern mit einem Schlitten ging es mit Blick auf den Siljansee in rasender Geschwindigkeit bergab. Was ein Erlebnis! Der Besuch der Sommerrodelbahn ist nicht nur auf einer Jugendfreizeit ein absolutes Highlight! Auch zwei Erwachsene hatten an diesem Nachmittag viel Spaß!
Im Anschluss fuhren wir in die Innenstadt von Rättvik, bummelten durch den Ort, schlenderten über die lange Seebrücke, bestaunten handbemalte Dalarna-Pferde und gingen zum Sonnenuntergang zur Rättviks kyrka.
Die Ruhe nach dem Sturm
Den Abschluss unserer Reise bildeten Småland und Malmö. Nach eineinhalb Wochen Wandern und Action freuten wir uns auf ein paar ruhige Tage in der Hängematte, Kanufahren, Beeren sammeln und schwedische Fika mit Kanellbullar.
Nach zwei Wochen Rundreise durch Schweden kann ich die Faszination meiner KollegInnen und unserer Gruppen für das Land nun viel besser nachvollziehen. Schweden bietet eine Bandbreite an Möglichkeiten, die schier unerschöpflich erscheinen. Vor allem Naturliebhabende kommen in Schweden zu 100% auf ihre Kosten!
Das schwedische Wort “Lagom” beschreibt das Land sehr gut: Nicht zu viel, nicht zu wenig, genau richtig!
Schweden für Eure Freizeit
Habt Ihr nun auch Lust auf Schweden bekommen und möchtet mit Eurer Jugendgruppe eine Freizeit dorthin machen?
Bei uns findet Ihr die passenden Freizeitheime für Eure Gruppenreise: